"Oranje" marschiert
Titel-Mitfavorit Niederlande hat sich mit einem 2:1-Sieg gegen Kamerun den Spitzenplatz in der Gruppe E bei der FIFA WM 2010™ gesichert. An diesem Donnerstagabend schossen Robin van Persie und der eingewechselte Klaas-Jan Huntelaar den Europameister von 1988 in Kapstadt zu den Punkten sieben, acht und neun, während Samuel Eto’o per Handelfmeter für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte. Oranje trifft damit im Achtelfinale am kommenden Montag in Durban auf die Slowakei.
Chancen auf beiden Seiten
Schon in der Anfangsminute wurde deutlich, dass in dieser Partie zwischen den bereits für das Achtelfinale qualifizierten Niederländern und den schon ausgeschiedenen Kamerunern kein Platz für taktisches Geplänkel war. Das Ensemble aus Afrika spielte ebenso munter nach vorne wie die Auswahl von Bert van Marwijk, so dass sich ein ansehnliches Duell mit vielen sehenswerten Spielzügen entwickelte. Schon nach fünf Minuten hätten die Unzähmbaren Löwen in Führung gehen können, als Aurelien Chedjou mit einem Linksschuss an Oranje-Schlussmann Maarten Stekelenburg scheiterte.
In der Folge zeigten die Niederländer, über welch magische Offensive sie verfügen können, wenn sie in Spiellaune geraten. Zunächst schickte Dirk Kuyt nach neun Minuten Robin van Persie steil, aber der Stürmer des FC Arsenal war einen Schritt später als Kameruns Torwart Hamidou Souleymanou am Ball. Dann setzte zehn Minuten später Giovanni van Bronckhorst mit einem "Zuckerpass" abermals Van Persie in Szene, dessen Schuss aus 14 Metern genau in den Armen des 36-jährigen Keepers landete.
Van Persie legt vor - Eto’o antwortet
Und nachdem auch Kuyt und Rafael van der Vaart aus aussichtsreichen Positionen nicht treffen konnten, sorgte Van Persie in der 36. Minute für Erleichterung: Nach einem feinen Doppelpass mit Van der Vaart "tunnelte" der Stürmer aus sechs Metern Souleymanou, um zum 1:0 einzuschießen. Es war die verdiente Führung für Oranje, weil man in einer eigentlich ausgeglichenen ersten Hälfte letztlich mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Gehäuse in die Waagschale legte.
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zunächst, weil die Niederländer einen Gang zurückschalteten, während Kamerun zwar durch Einzelaktionen für Spektakel sorgte, nicht jedoch für Torgefahr sorgte. Bis zur 61. Minute, als Jean Makoun plötzlich freistehend vor Stekelenburg auftauchte, der Torwart von Ajax Amsterdam jedoch die Oberhand behielt. Drei Minuten später war der 27-Jährige allerdings geschlagen: Van der Vaart wehrte unnötiger Weise einen 23-Meter-Freistoß von Geremi mit der Hand im eigenen Strafraum ab, so dass es folglich zum Elfmeter kam, den Samuel Eto’o souverän zum Ausgleich verwandelte.
Robben kommt und glänzt
Unter großem Jubel wurde in der 73. Minute der wieder genesene Superstar Arjen Robben vom deutschen Double-Gewinner Bayern München für Van der Vaart eingewechselt. Es dauerte neun Minuten, bis der Wirbelwind für die spielentscheidende Szene gesorgt: Nach einem tollen Pass von Wesley Sneijder ließ Robben seinen Gegenspieler Rigobert Song stehen und zirkelte das Leder 17 Metern an den Innenpfosten, so dass der lauernde Klaas-Jan Huntelaar, ebenfalls eingewechselt, keine Mühe hatte, per Abstauber ins leere Tor zu zielen.
Der 2:1-Endstand bedeutet für Oranje, dass man nach Argentinien das zweite Team bei dieser WM ist, das mit der vollen Punktzahl in die Runde der letzten 16 einzieht. Kamerun muss dagegen mit leerem Konto zurück nach Hause fliegen.