Honda bringt Japan auf die Siegerstraße
Japan ist mit einem 1:0-Sieg gegen Kamerun in die FIFA WM 2010 gestartet. Keisuke Honda avancierte mit seinem Treffer in Bloemfontein zum gefeierten Helden und sorgte dafür, dass die Ostasiaten in der Gruppe E hinter den an diesem Montag ebenfalls erfolgreichen Niederländern Kurs auf das Achtelfinale nehmen.
Die Afrikaner setzten auf zwei Bundesliga-Akteure in ihrer Startformation: Joel Matip von Schalke 04 und Eric Choupo-Moting vom 1. FC Nürnberg erhielten das Vertrauen von Coach Paul Le Guen. Auf Seiten der Japaner trug Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg die Kapitänsbinde, weil der etatmäßige Spielführer Shunsuke Nakamura aufgrund einer Knöchelverletzung nur auf der Ersatzbank saß.
Honda schockt die "Unzähmbaren Löwen"
Nach äußerst verhaltenem Beginn und vorsichtigem Abtasten waren es die Ostasiaten, die in der 17. Minute erstmals den gegnerischen Keeper prüften, doch Hamidou Souleymanou konnte eine verunglückte Hereingabe von Daisuke Matsui sicher entschärfen. Fortan kontrollierte das kombinationsfreudige Ensemble Japans die Partie, ohne jedoch zwingend zu Torchancen zu kommen. Bis zur 38. Minute dauerte es, ehe Kamerun durch einen 16-Meter-Schuss von Eyong Enoh, den Torhüter Eiji Kawashima parierte, dem Jubel erstmals nahe war.
Die Japaner bewiesen im direkten Gegenzug, dass sie in Sachen Treffsicherheit mehr Effizienz zu bieten haben. Matsui setzte eine Flanke von rechts über die gesamte kamerunische Abwehr hinweg auf den Fuß des am langen Pfosten lauernden Keisuke Honda, der freistehend das Leder annahm und ohne Mühe aus kurzer Distanz zum 1:0 einschoss. In einer von vielen kleinen Fouls geprägten ersten Halbzeit war dies die verdiente Führung, da die Mannschaft von Trainer Takeshi Okada die reifere Spielanlage zeigte.
Kamerun: Wütende, aber erfolglose Angriffe
Nach dem Wiederanpfiff präsentierte sich Kamerun mit einem völlig anderen Gesicht. Eto’o war es, der in der 49. Minute die bislang größte Chance der Unzähmbaren Löwen einleitete, indem er auf dem rechten Flügel drei japanische Gegenspieler aussteigen ließ und dann geschickt auf Choupo-Moting ablegte, doch der 21-Jährige verfehlte das Gehäuse mit einem Rechtsschuss aus zehn Metern um Zentimeter.
Auch in der Folge behielten die Afrikaner das Heft in der Hand und drängten vor allem durch den jungen Nürnberger über links sowie durch Eto’o über rechts auf den mittlerweile fälligen Ausgleich. Klare Torchancen konnte sich das Ensemble von Le Guen jedoch nicht erspielen, denn der finale Pass in die Spitze erfolgte zu selten. Folglich wurden die Japaner durch Konter wieder gefährlicher und wären sieben Minuten vor dem Schlusspfiff fast zum 2:0 gekommen: Einen tückischer Aufsetzer von Hasebe konnte Souleymanou nicht festhalten, und der eingewechselte Shinji Okazaki traf im Nachsetzen nur den Außenpfosten.
Kamerun ließ jedoch nicht locker und drängte nun mit aller Macht auf den Ausgleich. Da jedoch Stephane Mbias fulminanter 30-Meter-Kracher in der 86. Minute von der gegnerischen Querlatte zurück ins Spiel prallte und Pierre Webo in der Nachspielzeit freistehend aus fünf Metern an Keeper Kawashima scheiterte, konnten die Japaner ihren Vorsprung über die Zeit retten und einen gelungenen WM-Auftakt feiern.
Am kommenden Samstag kommt es nun in Durban zwischen den Niederländern und Japan zum Duell der beiden Gewinner des ersten Spieltags. Unterdessen stehen am gleichen Tag in Pretoria mit den beiden aufeinander treffenden Teams aus Dänemark und Kamerun zwei Ensembles bereits mit dem Rücken zur Wand.