Gruppe E » Niederlande - Dänemark

Montag, 14.06.10, 13:30 Uhr

in Johannesburg Soccer City

Spielergebnis: 2 : 0



Team Niederlande:

Tormänner:
Maarten Stekelenburg (Ajax Amsterdam)
Michel Vorm (FC Utrecht)
Sander Boschker (FC Twente Enschede)

Abwehrspieler:
Giovanni van Bronckhorst (Feyenoord Rotterdam)
Edson Braafheid (Bayern München)
Khalid Boulahrouz (VfB Stuttgart)
John Heitinga (FC Everton)
André Ooijer (PSV Eindhoven)
Joris Mathijsen (Hamburger SV)
Gregory van der Wiel (Ajax Amsterdam)

Mittelfeldspieler:
Mark van Bommel (Bayern München)
Nigel de Jong (Manchester City)
Demy de Zeeuw (Ajax Amsterdam)
Stijn Schaars (AZ Alkmaar)
Wesley Sneijder (Inter Mailand)
Rafael van der Vaart (Real Madrid)
Ibrahim Afellay (PSV Eindhoven)
Eljero Elia (Hamburger SV)

Stürmer:
Dirk Kuijt (FC Liverpool)
Klaas-Jan Huntelaar (AC Mailand)
Robin van Persie (FC Arsenal)
Arjen Robben (Bayern München)
Ryan Babel (FC Liverpool)


Team Dänemark:

Tormänner:
Jesper Christiansen (FC Kopenhagen)
Stephan Andersen (Bröndby IF)
Thomas Sörensen (Stoke City)

Abwehrspieler:
Daniel Agger (FC Liverpool)
Lars Jacobsen (Blackburn Rovers)
Patrick Mtiliga (FC Malaga)
Per Kröldrup (AC Florenz)
Simon Kjaer (US Palermo)

Mittelfeldspieler:
Simon Busk Poulsen (AZ Alkmaar)
Christian Poulsen (Juventus Turin)
Christian Eriksen (Ajax Amsterdam)
Daniel Jensen (Werder Bremen)
Jakob Poulsen (Aarhus GF)
Mikkel Beckmann (FC Randers)
Thomas Enevoldsen (FC Groningen)
Thomas Kahlenberg (VfL Wolfsburg)
William Kvist Jörgensen (FC Kopenhagen)
Martin Jörgensen (Aarhus GF)

Stürmer:
Dennis Rommedahl (Ajax Amsterdam)
Jesper Grönkjaer (FC Kopenhagen)
Jon Dahl Tomasson (Feyenoord Rotterdam)
Nicklas Bendtner (FC Arsenal)
Sören Larsen (MSV Duisburg)

Nach den Vorstellungen in der Vorbereitung war Holland auf dem Weg zu einem echten WM-Favoriten.
Der Auftakt in der Gruppe E verlief allerdings wenig spektakulär, aber erfolgreich.
Die Dänen machten es „Oranje“ eine Halbzeit sehr schwer.


Die Niederlande hat ihr Auftaktmatch in der Gruppe E bei der Weltmeisterschaft in Südafrika gegen Dänemark mit 2:0 (0:0) gewonnen. Erst nach der Pause konnte die Mannschaft von Trainer Bert van Marwijk den Unterschied machen.

PERSONAL & TAKTIK

Die Holländer setzten auf ihre 4-2-3-1-Taktik, mit der sie schon in der Vorbereitung Erfolg hatten. Robin van Persie lief als einzige Sturmspitze auf und hinter ihm unterstützten ihn Rafael van der Vaart über links, Wesley Sneijder zentral und Dirk Kuyt über rechts. Arjen Robben konnte wegen seiner Verletzung noch nicht mitmachen.

Bei Dänemark erwiesen sich die Verletzungsmeldungen aus der Vorbereitung als Ablenkungsmanöver, denn Trainer Morten Olsen konnte seine beste Elf auf den Platz schicken. Torwart Thomas Sörensen, Verteidiger Simon Kjaer und Stürmer Nicklas Bendtner waren fit und standen in der Anfangsformation des 4-5-1-Systems, in dem Dennis Rommedahl Bendtner in der Offensive als freier Mann unterstützen sollte.

SPIELVERLAUF: 1. HÄLFTE

In der Anfangsphase überließen die Dänen den Niederländern die Initiative. Die Mannschaft von Trainer Morten Olsen verstärkte das Mittelfeld und setzte dort den Spielaufbau der Holländer mit viel Laufarbeit unter Druck. Entsprechend schwer fiel es den „Oranjes“, in die Spitze zu spielen. Ein eher harmloser Schuss von Dirk Kuyt aus 20 Metern war ein kleines Hallo der Holland-Offensive (10.). Symptomatisch war die Szene in der 20. Minute: Rafael van der Vaart probierte es aus aussichtsreicher Position – aber Daniel Agger warf sich dazwischen und blockte den Schuss. Die dänische Defensive stand eng am Mann und das Mittelfeld der Dänen verhinderte, dass die Niederländer ihr Kurzpassspiel in gefährlichen Positionen aufführen konnten.

Nach vielen geglückten Abwehr-Aktionen startete Dänemark auch im Angriff durch: Daniel Agger schickte einen langen Diagonalball auf Dennis Rommedahl und dessen Flanke erreichte Nicklas Bendtner. Der Kopfball des Stürmers ging knapp am linken Pfosten vorbei (27.). Das war die bislang beste Chance des Durchgangs. Mit zwei guten Versuchen von Dennis Rommedahl (34.) und Thomas Kahlenberg (37.) prüften die Dänen Hollands Torwart Marten Stekelenburg. Auf der anderen Seite hatten die „Oranjes“ nur einen Versuch von Robin van Persie zu bieten, der mit seinem schwächeren rechten Fuß aus acht Metern rechts vorbei zielte (43.). Die Dänen machten vor der Pause mit ihrer geordneten Abwehr den besseren Eindruck, denn den Niederländern fiel zu wenig ein.

SPIELVERLAUF 2. HÄLFTE

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: In der 46. Minute schickte Robin van Persie eine Flanke von links in den Fünfmeterraum und dort erwischte Dänemarks Simon Poulsen den Ball nicht richtig per Kopf. Über den Rücken von Daniel Agger und den Innenpfosten kullerte die Kugel zum 1:0 für die Niederlande ins Netz. Ganz unglücklich für die Dänen.

Der Rückstand verunsicherte Dänemark. Kjaer leistete sich einen fürchterlichen Fehlpass und leitete damit eine große Chance für van Persie ein, der jedoch an Torwart Sörensen hängen blieb (52.). Die Dänen wechselten zwei Mal offensiv aus und spielten deutlicher nach vorne als noch vor der Pause. Möglichkeiten hatten allerdings nur noch die Niederländer, für die Rafael van der Vaart mit einem Schuss mit der Innenseite an Sörensen scheiterte (59.).

Von den Dänen kam in der Schlussphase zu wenig, um noch Anspruch auf den Ausgleichstreffer zu erheben. Auf der anderen Seite scheiterte auch Mark van Bommel mit einem harten Schuss an Sörensens Fäusten (74.) und der abgefälschte Versuch von Wesley Sneijder prallte an die Latte (82.). Die Entscheidung fiel in der 85. Minute mit dem 2:0: Sneijer schickte den eingewechselten Eljero Elia. Dessen Schuss prallte vom rechten Pfosten zurück und Dirk Kuyt staubte zum Endstand ab. In der 88. Minute machte es Simon Poulsen bei einem Rettungsversuch besser als noch kurz nach der Pause. Er klärte auf der Linie bei Afellays Schuss. Am Ende ging der glanzlose Sieg der Niederländer in Ordnung, weil Dänemark in der zweiten Hälfte in der Offensive nicht mehr stattfand.

SCHLÜSSELSPIELER & -SZENEN
Dänemarks Plan ging eine Halbzeit lang hervorragend auf – und innerhalb einer Minute in der zweiten Hälfte ging es auf einmal schief: Eine Flanke von Robin van Persie erwischte Simon Poulsen mit dem Kopf völlig verkehrt und über Daniel Aggers Rücken und den Innenpfosten fand der Ball den Weg ins Tor (46.). Durch den Rückstand mussten die Dänen ihre defensive Grundhaltung aufgeben und angreifen – und das klappte nicht.

SPIELER DES SPIELS: Eljero Elia

Das, was vom Spiel der Holländer erwartet wurde, passierte erst nach der Pause. Vor dem Seitenwechsel versuchten die Niederländer vor allem über die rechte Seite anzugreifen. Nach der Einwechslung von Eljero Elia wandten sie sich der linken Seite zu – weil sie wissen, dass Elia viel möglich macht. Endlich passierte dann mal etwas im Eins-gegen-Eins, es kam Schwung ins Spiel. Und für das 2:0, das schließlich Dirk Kuyt machte, war Elia auch hauptverantwortlich.

SCHIEDSRICHTER: Stephane Lannoy (Frankreich) - Note: 3

Wenig gefordert in der ersten Halbzeit. Lag mit seinen Entscheidungen, wann er eine Verwarnung gibt und wann nicht, fast immer falsch. Übersah üble Fouls von Nigel de Jong und Gregory van der Wiel. Gab nach der Pause eine seltsame gelbe Karte an Robin van Persie für einen angeblichen Check gegen Simon Kjaer. Und Kjaer selbst bekam Gelb, obwohl er klar den Ball spielte. Eine ärgerliche Vorstellung des Schiris.

STATISTIK

Das Tempo fehlte in der ersten Halbzeit bei den Niederländern. Als Waffe brachte Bondscoach Bert van Marwijk in der zweiten Hälfte den schnellen Eljero Elia auf der linken Seite und der sorgte mit seinen Aktionen dafür, dass den Dänen in der Höhe von Johannesburg langsam die Luft ausging. Der HSV-Flitzer ist im Castrol-Ranking aufgrund seiner Verletzung bis auf den 755. Gesamtplatz abgerutscht, aber wenn er gesund und in dieser Form bleibt, wird er bald wieder an den Höhenflug aus der Bundesliga-Hinrunde anknüpfen können.

SPIELNOTE: 4

In der ersten Halbzeit fanden die Niederländer kein Mittel gegen die kompakte und lauffreudige Defensive der Dänen, die abwarteten und dadurch das Spiel nicht zu einem Spektakel machten. Viel Probieren, viel Hin-und-Herspielen, aber wenige Offensivszenen gab es vor der Pause zu sehen. Nach dem Seitenwechsel fielen immerhin zwei Tore. Attraktiv war das Duell aber trotzdem nicht. Dänemark schaffte nach vorne nichts mehr und konnte nur noch mit viel Mühe mithalten. Kein sonderlich gutes Spiel.

FAZIT

Der Sieg der Niederländer geht in Ordnung – und zwar nur aufgrund der zweiten Hälfte. Denn in der gelang den Dänen in der Offensive nichts mehr und hinten leisteten sich die Nord-Europäer Aussetzer wie beim Eigentor von Poulsen zum 0:1. Am Ende war kein Klassen-, sondern vor allem ein Kraftunterschied zwischen den beiden Teams zu sehen.

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