Keine Tore zwischen England und Algerien
Die englische Nationalmannschaft muss um den Einzug ins Achtelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™ bangen. Nach dem torlosen Remis am Freitagabend im Green-Point-Stadion von Kapstadt gegen aufopferungsvoll kämpfende Algerier müssen die Three Lions ihre letzte Partie gegen Slowenien fast schon gewinnen, um sicher in die nächste Runde einzuziehen.
Die Partie vor lebte vor allem von dem tempo und der Spannung, spielerisch offenbarten beide Mannschaften noch viel Luft nach oben. Auch die Nord-Afrikaner können noch die Runde der letzten 16 Mannschaften erreichen, müssen dabei aber auf Schützenhilfe aus Slowenien hoffen.
Zwei neue Keeper
Beide Trainer nahmen gegenüber ihren Auftaktspielen Änderungen in ihren Startformationen vor. Sowohl Englands Fabio Capello als auch sein Gegenüber Rabah Saadane reagierten auf die Patzer ihrer Torhüter und boten mit David James und Rais M'Bolhi neue Männer zwischen den Pfosten auf. Bei den Engländern ersetzte zudem Jamie Carragher den verletzten Ledley King, Gareth Berry erhielt den Vorzug vor James Milner. Bei Algerien spielte Jungstar Ryad Boudebouz anstelle von Habib Bellaid.
Von Beginn an entwickelte sich eine rassige und temporeiche Partie mit vielen Zweikämpfen aber wenigen Torchancen. Die Engländer schafften es nicht, ihre individuelle Klasse in Person von Gerrard, Lampard oder Rooney auszuspielen. Algerien zeigte sich phasenweise ball- und kombinationssicherer, kam aber kaum einmal gefährlich vor das Tor der Three Lions. Bezeichnend, dass ausgerechnet Carragher (17.) mit einem Querschläger als Erster James prüfte.
Torlos zur Halbzeit
Mitte der ersten Halbzeit kamen die Engländer zwar etwas besser auf, Torgefahr entstand aber nur durch Distanzschüsse. Gerrard (30.), Berry (39.) und Rooney (43.) scheiterten aber ebenso am aufmerksamen M’Bolhi wie Lampard (33.), der mit einem Linksschuss aus elf Metern die beste Chance der Briten ausließ. Auf der Gegenseite verfehlte Karim Ziani vom VfL Wolfsburg aus 20 Metern knapp sein Ziel. Zur Halbzeit blieb es beim torlosen Remis.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Engländer etwas druckvoller, ließen aber nach wie vor den letzten Zug zum Tor vermissen. So wie in der 62. Minute, als Rooney nicht an eine Lennon-Flanke herankam. Mitte der Halbzeit erhöhten die Engländer noch einmal die Schlagzahl und kamen endlich zu ersten Chancen. Ein abgefälschter Schuss von Heskey (70.) landete auf dem Tornetz, kurz darauf parierte M’Bolhi einen Kopfball von Gerrard (71.) aus zehn Metern.
Noch alles drin
Die Algerier kamen in dieser Phase kaum noch hinten raus und wehrten sich mit großem Einsatz gegen die Briten, die aber weiterhin die zündenden Ideen im Spielaufbau vermissen ließen. Auch die eingewechselten Offensivkräfte Shaun Wright-Phillips, Jermain Defoe und Peter Crouch konnten dem Spiel keine Wende mehr geben, Defoes (90.+1) Schuss in den Kapstädter Nachthimmel war die letzte Chance der Partie.
Damit ist vor dem letzten Spieltag in der Gruppe C am kommenden Mittwoch noch alle vier Mannschaften noch alles möglich. Spitzenreiter Slowenien (4 Punkte) trifft in Port Elizabeth auf England (2), während es in Pretoria zum Duell zwischen den USA (2) und Algerien (1) kommt.