Italien scheitert an Neuseelands Abwehrbollwerk
Nach dem zweiten Unentschieden im zweiten Spiel droht Titelverteidiger Italien bereits das Aus nach der Vorrunde. Gegen Neuseeland kam die Squadra Azzurra nicht über ein 1:1 hinaus. Shane Smeltz hatte den vermeintlichen Außenseiter frühzeitig in Führung gebracht (7.), ehe Vincenzo Iaquinta per Strafstoß ausglich (29.). In der zweiten Halbzeit schafften es die Italiener nicht, aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen.
Während die Kiwis mit der gleichen Aufstellung wie im ersten Spiel gegen die Slowakei begannen, musste Italiens Trainer Marcello Lippi zwangsläufig eine Änderung vornehmen. Für den verletzten Stammtorhüter Gianluigi Buffon stand Federico Marchetti zwischen den Pfosten des Titelverteidigers.
Kalte Dusche für den Weltmeister
Die Partie begann gleich mit einem Paukenschlag, denn mit dem ersten Torschuss ging der ozeanische Außenseiter in Führung (7.). Italiens Kapitän Fabio Cannavaro machte dabei keine gute Figur, als er einen Freistoß unglücklich verlängerte und Smeltz aus drei Metern Entfernung das runde Leder am machtlosen Marchetti vorbeispitzelte.
Die Squadra Azzurra zeigte sich weitgehend unbeeindruckt von dem frühen Rückschlag und hätte nicht einmal 120 Sekunden später beinahe den Ausgleich erzielt. Ein Freistoß von Riccardo Montolivo flog an Freund und Feind vorbei an den Fünf-Meter-Raum, wo Torhüter Mark Paston mit Mühe den Ball aus der Gefahrenzone fausten konnte. Weitere Chancen durch Giorgio Chiellini (16.)und Gianluca Zambrotta (23.) blieben ungenutzt.
Mit frischen Kräften in Durchgang zwei
Die dickste Möglichkeit zum Ausgleich hatte erneut Montolivo, dessen Schuss aus fast 25 Metern vom Innenpfosten ins Feld zurücksprang (27.). Sekunden später war es dann soweit: Tommy Smith zerrte im eigenen Strafraum seinen Gegenspieler Daniele de Rossi zu Boden, so dass Schiedsrichter Carlos Batres keine andere Wahl hatte als auf den Punkt zu zeigen. Iaquinta verwandelte sicher (29.). Quasi mit dem Halbzeitpfiff zwang de Rossi Paston mit einem 17-Meter-Kracher zu einer Glanzparade.
Weltmeister-Coach Lippi reagierte gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes und nahm zwei Auswechslungen vor. Für Alberto Gilardino und Simone Pepe kamen Mauro Camoranesi und Antonio Di Natale ins Spiel. Letzterer hätte seine Hereinnahme bereits nach wenigen Minuten beinahe schon gerechtfertigt, als sein Distanzschuss von Paston gerade noch abgewehrt werden konnte. Eine halbe Stunde vor dem Ende setzte Lippi alles auf eine Karte und brachte mit Giampaolo Pazzini, für Mittelfeldspieler Marchisio, einen weiteren Stürmer.
Neuseelands Abwehrbollwerk hält
Bei einem der wenige Entlastungangriffe setzte sich Ivan Vicelich, seines Zeichens Abwehrspieler, mit einer Direktabnahme aus 17 Metern in Szene. Sein Schuss ging um Haaresbreite am Pfosten vorbei (63.). Ein ums andere Mal bissen sich die Azzurri bei ihren Angriffsbemühungen die Zähne am Abwehrbollwerk der Neuseeländer aus. So beschränkten sich die Europäer auch in der Schlussphase auf gefährliche Distanzschüsse – ohne Erfolg. Zumeist scheiterten sie am glänzend aufgelegten Paston, beispielsweise Montolivo (70.).
Die Italiener schnürten die Ozeanier in der Schlussphase immer weiter in der eigenen Hälfte ein, allerdings hätte Chris Wood in der 83. Minute die erneute Führung auf dem Fuß, als sein Schuss nur um Zentimeter am Pfosten vorbeirauschte. Weitere Chancen durch Camoranesi (88.) verstrichen ungenutzt. Letztendlich blieb es beim 1:1-Unentschieden.
Am letzten Spieltag der Gruppe F stehen sich am Donnerstag Weltmeister Italien und WM-Neuling Slowakei gegenüber, Paraguay hat es mit Neuseeland zu tun. Beide Spielen finden zeitgleich um 16:00 Uhr statt.