USA dank Last-Minute-Treffer Gruppensieger
Landon Donovan hat die USA mit seinem Treffer in der Nachspielzeit gegen Algerien ins Achtelfinale der FIFA WM 2010™ geschossen. Im Loftus-Versfeld-Stadion von Tshwane/Pretoria erzielte er in der 92. Minute den 1:0-Siegtreffer für die Stars and Stripes, die sich damit im letzten Moment Platz eins in der Gruppe C vor England sicherten.
U.S.-Trainer Bob Bradley veränderte sein Team im Gegensatz zum Duell gegen die Slowakei (2:2) auf drei Positionen. Für Oguchi Onyewu, Robbie Findley und Francisco Torres kamen Herculez Gomez, Jonathan Bornstein und Maurice Edu in die Partie. Bei den Wüstenfüchsen dagegen tauschten nur Ryad Boudebouz und Rafik Djebbour den Rasen gegen die Bank.
Lattentreffer und Abseitstor
Unter den Augen des ehemaligen U.S.-Präsidenten Bill Clinton sowie des FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter begannen beide Teams vom Anpfiff weg wie die Feuerwehr. Bereits nach 13 gespielten Sekunden war es Karim Matmour, der mit einem Dropkick aus 20 Metern das Tor um einige Meter verfehlte. Im direkten Gegenzug pflückte Rais MBolhi eine Flanke von U.S.-Kapitän Landon Donovan gerade noch rechtzeitig aus der Luft.
Beinahe im Minutentakt ging es weiter. Djebbour knallte das runde Leder nach einem langen Ball aus der Abwehr heraus aus 14 Metern freistehend an die Querlatte (7.), sein Pendant auf der anderen Seite, Gomez, zwang MBolhi ebenfalls aus der Distanz zu einer Glanzparade (8.). Vor allem die Algerier wirkten in ihren Aktionen in der Anfangsphase zielstrebiger und suchten aus allen Positionen schnell den Abschluss, wobei hüben wie drüben die letzte Präzision fehlte.
In der 21. Minute zappelte der Ball erstmals im algerischen Netz. Clint Dempsey hatte nach einem Schuss von Gomez aus drei Metern abgestaubt, allerdings aus Abseitsposition. In der Folgezeit verstrickten sich beide Teams zunehmend in Mittelfeldduelle, so dass Torraumszenen nach der furiosen Anfangsphase weitgehend Mangelware blieben.
Der Pfosten steht im Weg
Offensivaktionen der Stars and Stripes liefen, wenn überhaupt, über ihre Nummer zehn, Landon Donovan. Zuerst konnte Dempsey einen Pass des Mittelfeldstrategen in die Lücke der Abwehr nicht verwerten (36.), anschließend war es der Donovan selbst, der es auf fünf Metern nicht schaffte, das runde Leder im Gehäuse der Wüstenfüchse unterzubringen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff flog ein Versuch aus gut 20 Metern von Karim Ziani nur um Zentimeter am Tor Tim Howards vorbei (43.)
Nach dem die Nordafrikaner zu Beginn des zweiten Abschnittes das Spielgeschehen weitgehend kontrollierten, ließ Dempsey die U.S.-Fans fast verzweifeln. Nach einem Querpass Jozy Altidores zirkelte der Mittelfeldspieler den Ball an den Innenpfosten und anschließend den Nachschuss aus sechs Metern über das Gehäuse (58.). Diese Chance schien wie eine Art Weckruf für die Nordamerikaner gewirkt zu haben, die durch den eingewechselten Feilhaber, Maurice Edu, Edson Buddle und Michael Bradley zu weiteren guten Möglichkeiten kamen.
Angesichts des Zwischenstandes des Parallel-Spiel England gegen Slowenien (1:0) warfen beide Teams in der Schlussphase jegliche taktische Überlegungen über Bord. Ein Angriff folgte dem nächsten, wobei die Stars and Stripes dem ersten Tor näher waren als die Nordafrikaner. In der Nachspielzeit passierte das, womit sicherlich nur noch die wenigsten gerechnet hatten. Altidore passte nach einem Konter in die Mitte, wo Donovan im ersten Versuch an Mbholi scheiterte, im Nachsetzen aber zum 1:0-Endstand für die Nordamerikaner einnetzte (91.). Der Rest war grenzenloser Jubel für das U.S.-Team.
Im Achtelfinale trifft Gruppensieger USA am Samstag um 20:30 Uhr in Rustenburg auf den Zweiten der Staffel D. England muss sich einen Tag später um 16:00 Uhr in Mangaung/Bloemfontein mit den Ersten der Gruppe D messen. Die Entscheidung, wer das sein wird, fällt an diesem Mittwoch ab 20:30 Uhr.