Argentinien mit einem Bein im Achtelfinale
Dank eines klaren Erfolges steht Argentinien bereits mit einem Bein im Achtelfinale. Im zweiten Spiel der Gruppe B besiegte die Albiceleste am Donnerstag die Republik Korea mit 4:1 (2:1) und kann nun ganz gelassen dem letzten Spiel am kommenden Dienstag gegen Griechenland entgegenblicken. Die Koreaner müssen hingegen ihr abschließendes Spiel gegen Nigeria gewinnen, um in die K.o.-Runde einzuziehen.
Mann des Tages im Soccer-City-Stadion von Johannesburg war der Argentinier Gonzalo Higuaín, der mit drei Treffern (33./76./80. Minute) die Asiaten quasi im Alleingang besiegte. Ein Eigentor von Chu Young Park (17.) hatte den Torreigen der Gauchos eröffnet, Chung Yong Lee (45.+1) gelang lediglich der zwischenzeitliche Anschlusstreffer.
Je eine Änderung
Argentiniens Trainer Diego Maradona nahm gegenüber dem 1:0-Auftaktsieg seiner Mannschaft gegen Nigeria eine Änderung vor. Der angeschlagene Juan Verón blieb zunächst auf der Bank, für ihn rückte Maxi Rodriguez in die Startelf. Auch Koreas Jung Moo Huh änderte seine siegreiche Formation aus dem Griechenland-Spiel auf einer Position: Anstelle von Du-Ri Cha spielte Seok Beom Oh rechts in der Viererkette.
Erwartungsgemäß nahm die Südamerikaner mit ihrer herausragenden Offensivabteilung von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand und ließen den Ball geschickt zirkulieren. Die Asiaten hingegen zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück, machten die Räume eng und versuchten, die Argentinier vom eigenen Tor fern zu halten. Das sollte zunächst auch ganz gut klappen, mehr als ein Schuss von Angel di Maria (4.) ans Außennetz und ein Distanzschuss von Higuaín (7.) sprangen nicht heraus.
Pechvogel Cho Yueng Park
Etwas überraschen gingen die Argentinier in der 17. Minute in Führung. Nach einer Freistoßflanke von Messi von der linken Seite verpasste Demichelis den Ball, der stattdessen vom Schienbein des verdutzten Cho Young Park ins Tor der Koreaner sprang. Eine Minute später verpasste Rodriguez mit einem Schuss aus der zweiten Reihe sein Ziel, ebenso wie auf der Gegenseite Sung Yueng Ki, dessen 30-Meter-Kracher knapp über das Tor ging.
Auch in der Folgezeit blieb Argentinien die Spiel bestimmende Elf, allerdings schaffte sie es kaum einmal, gefährlich in Tornähe zu gelangen. Die nächste Gelegenheit hatte Tevez (28.), dessen scharf geschossener Freistoß aus 25 Metern nur wenige Zentimeter über das Tor strich. Fünf Minuten später erhöhte Higuaín auf 2:0, als er nach einer Flanke von Rodriguez und einer Kopfballverlängerung des eingewechselten Nicolas Burdisso ungehindert einköpfen konnte (33.).
Anschlusstreffer vor der Pause
Di Maria (40.) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, den Torwart Sung Ryong Jung glänzend parierte, und Lionel Messi (44.) mit einem etwas unplatzierten Lupfer versäumten es bis zur Halbzeitpause, die Vorentscheidung herbeizuführen. Das sollte sich rächen. Quasi mit dem Halbzeitpfiff nutzte Chung Yong Lee einen Fehler von Demichelis und verkürzte auf 1:2.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielverlauf. Argentinien gab den Takt vor, ging aber leichtfertig mit seinen Chancen um. Higuaín (52.) und Carlos Tevez (54.) hätten schnell alles klar machen können, stattdessen hatte der zweifache Weltmeister Glück, dass Ki Hun Yeom (58.) einen Konter der Südkoreaner etwas überhastet abschloss und so den Ausgleich vergab.
Joker Agüero sticht
Mit zunehmender Spielzeit wagten sich die Südkoreaner etwas weiter nach vorne, dadurch bekam Argentinien mehr Räume für seine schnellen Angreifer. So wie in der 76. Minute, als Messi, vom kurz zuvor eingewechselten Sergio Agüero in Szene gesetzt, über links auf und davon zog, mit seinem Flachschuss aber an Sung Ryong Jung scheiterte. Messis Nachschuss sprang vom Pfosten genau vor die Füße Higuaíns, der aus zwei Metern nur noch einschieben musste (76.).
Doch es kam noch schlimmer für Südkorea: Vier Minuten später war es erneut Agüero, dessen präzise Flanke Higuaín erreichte, und der Stürmer von Real Madrid erhöhte per Kopf auf 4:1 (80.). Damit war die Partie entschieden, in der Nachspielzeit vergab Agüero noch einen weiteren Treffer. Am Ende stand ein auch in dieser Höhe verdienter 4:1-Erfolg der Argentinier.