Südafrika zieht gegen Uruguay den Kürzeren
Nach der 0:3-Niederlage gegen Uruguay droht WM-Gastgeber Südafrika in der Gruppe A bereits das Aus nach der Vorrunde. Im Loftus-Versfeld-Stadion von Tshwane/Pretoria vor fast 50.000 Zuschauern avancierte Uru-Stürmer Diego Forlan mit einem Doppelpack (24./80.) zum umjubelten Matchwinner für die Südamerikaner. Dazu sah Torhüter Itumeleng Khune wegen einer Notbremse die Rote Karte (79.).
Die Bafana Bafana ging mit einer Änderung gegenüber dem Eröffnungsspiel gegen Mexiko (1:1) in die Partie. Für Lucas Thwala rückte Tsepo Masilela in die Startformation. Uruguays Nationaltrainer Oscar Tabarez verzichtete zu Beginn auf Mauricio Victorino und Ignacio Gonzalez und brachte dafür Jorge Fucile und Edison Cavani.
Ein Fernschuss bringt "Urus" in Front
Beide Teams begannen die Partie mit großen Engagement und Offensivgeist. Besonders die Südamerikaner versuchten es in den Anfangsminuten mit einigen Distanzschüssen, die allerdings allesamt ihr Ziel verfehlten. Auf der Gegenseite war es der Torschütze des ersten WM-Treffers 2010, Siphiwe Tshabalala, der zweimal aus fast 30 Metern Entfernung sein Glück versuchte. Beide Male ging das runde Leder um einige Meter am gegnerischen Gehäuse vorbei (14./16.). Herausgespielte Möglichkeiten blieben auch im Fortgang der ersten Hälfte Mangelware.
So war es dann auch kein Wunder, dass die Führung der Südamerikaner aus einem Fernschuss resultierte. Superstar Diego Forlan hatte bei seinem 25-Meter-Kracher allerdings Glück, dass der Ball unglücklich von Bafana Bafana-Kapitän Aaron Mokoena abgefälscht wurde und daher unhaltbar unter der Querlatte des südafrikanischen Tores einschlug (25.). Der WM-Gastgeber brauchte einige Minuten, um sich von dem Schock des Gegentores zu erholen. Beinahe hätte Luis Suarez kurze Zeit später auf 2:0 erhöht, als er im Strafraum einen Abwehrspieler stehen ließ und anschließend nur das Außennetz traf. Es dauerte bis kurz vor dem Halbzeitpfiff, ehe wieder einen Raunen durch das weite Rund des Stadions hallte: Katlego Mphela verfehlte nach einer Modise-Flanke per Kopf nur knapp den Ausgleich.
"Bafana Bafana" ohne Durchschlagskraft
Suarez war auch der Protagonist zu Beginn des zweiten Abschnittes. Zuerst konnte Edinson Cavani eine Flanke des Flügelflitzers nicht verwerten, Sekunden später war es erneut Suarez, der die Abwehr des WM-Gastgebers schwindelig spielte und im Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Massimo Busacca ließ zurecht weiterspielen. Dank der überragenden Physis und Zweikampfstärke der Urus hatten es die Südafrikaner über weite Strecken der zweiten 45 Minuten schwer, ernsthaft für Torgefahr zu sorgen. Auf der Gegenseite war es Lugano, der nach einem Freistoß aus sieben Metern unbedrängt den Ball per Kopf nicht Richtung Tor bringen konnte (55.). Die größte Möglichkeit der Bafana Bafana zum Ausgleich vergab Mphela in der 67. Minute, als er ebenfalls per Kopf das uruguayische Gehäuse nur knapp verfehlte.
Die Entscheidung zugunsten der Südamerikaner fiel rund 15 Minuten vor Ende der Partie, als Suarez vollkommen frei vor dem gegnerischen Gehäuse von Torhüter Khune von den Beinen geholt wurde. Der Schlussmann musste mit Rot vom Feld und Diego Forlan markierte gegen den für Steven Pienaar eingewechselten Keeper Moneeb Josephs vom Punkt seinen zweiten Treffer (80.). Der Widerstand der Afrikaner war damit gebrochen und der Sieg Uruguays besiegelt. In der Nachspielzeit setzte Alvaro Pereira per Abstauber mit dem dritten Treffer den Schlusspunkt der Partie (90.+5).
Ein "Dreier" zum Abschluss ist Pflicht
Dem WM-Gastgeber droht nach dem zweiten Spiel ohne Sieg und nur einem Punkt damit das vorzeitige Aus. Im letzten Gruppenspiel muss Südafrika gegen den Weltmeister von 1998, Frankreich, unbedingt einen "Dreier" einfahren. Die Urus dagegen stehen mit vier Zählern vor dem abschließenden Duell mit Mexiko bereits mit einem Bein in der Runde der letzten 16.