Schweiz und Honduras müssen nach Hause
Eine Punkteteilung, die keinem hilft: Nach einem torlosen Remis zwischen der Schweiz und Honduras an diesem Freitagabend in Mangaung/Bloemfontein sind beide Teams bei der FIFA WM 2010™ ausgeschieden. In der Gruppe H reichte es für das Alpenland (4 Punkte) und die Mittelamerikaner (1) nicht, Spanien und Chile (je 6) von den ersten beiden Plätzen zu verdrängen.
Inler setzt die Akzente
Der Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld entschied sich im Sturm für Eren Derdiyok und ließ Alexander Frei auf der Bank. Zudem durfte Tranquillo Barnetta den gesperrten Valon Behrami ersetzen. Bei den Honduranern gab es im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Europameister Spanien gleich vier personelle Änderungen: Victor Bernandez, Hendry Thomas, Ramon Nunez und Jerry Palacios standen für Danilo Turcios, Amado Guevara, Emilio Izaguirre und Sergio Mendoza in der Startformation.
Die Partie begann äußerst schleppend und beide Teams tasteten sich zunächst ab. Obwohl die Schweizer leicht feldüberlegen waren und vor allem über Gökhan Inler, ihren Dreh- und Angelpunkt, immer wieder versuchten, das Flügelspiel zu forcieren, dauerte es bis zur zehnten Minute, ehe die 28.042 Zuschauer im Free-State-Stadion die erste Torchance sahen: Nach einem feinen Doppelpass mit Tranquillo Barnetta setzte Inler einen Linksschuss von der Strafraumgrenze knapp am Tor der Mittelamerikaner vorbei.
Derdiyok und Nkufo unglücklich
Sechs Minuten später hätte die Führung für die Hitzfeld-Schützlinge fallen müssen, als Derdiyok nach einer präzisen Barnetta-Flanke völlig freistehend aus vier Metern das Ziel verfehlte. Doch die Schweiz ließ sich davon nicht schocken und setzte das Team von Trainer Reinaldo Rueda weiter unter Druck. Immer wieder war es Barnetta, der über rechts das Tempo verschärfte, der finale Pass blieb aber zu häufig aus. Deshalb versuchte es der Mann von Bayer Leverkusen nach 22 Minuten mit einem Aufsetzer aus der Ferne selbst, bei dem Torwart Noel Valladares auf der Höhe war.
Honduras‘ Offensive fand so gut wie nicht statt. Allenfalls durch vereinzelte Konter machte man auf sich aufmerksam, die Schweizer Innenverteidiger sowie Keeper Diego Benaglio waren jedoch jederzeit Herr der Lage. Als zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff der Schweizer Keilstürmer Blaise Nkufo nach einer Derdiyok-Flanke am langen Pfosten lauernd den Ball mit der Brust annahm und zu weit von seiner Brust abtropfen ließ, statt ihn einfach einzuköpfen, war klar, dass in den ersten 45 Minuten keine Treffer mehr fallen würden.
Suazo vergibt aus kurzer Distanz
Nach dem Seitenwechsel kamen die Honduraner zu mehr Chancen, auch weil Hitzfeld fortan Alles oder Nichts spielen ließ, indem er den mit vielen Freiheiten ausgestatteten Hakan Yakin für Fernandes brachte und damit Stephan Lichtsteiner häufig auf der rechten Seite alleine agieren ließ. 53 Minuten waren vorbei, als Linksverteidiger Maynor Figueroa mit einem spektakulären Diagonalpass den rechten Flügelflitzer der Mittelamerikaner, Edgar Alvarez, schickte, und dessen Flanke von Stürmerstar David Suazo aus vier Metern nicht verwertet werden konnte.
Es ergab sich deutlich nun mehr Platz für beide Teams, denn sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite wurde mit offenem Visier angegriffen. Barnetta und Derdiyok scheiterten jeweils nach gut einer Stunde Spielzeit aussichtsreich an Valladares. Und als dann in der 69. Minute auch noch der Schweizer Goalgetter Alexander Frei für Nkufo kam, blies die Hitzfeld-Truppe vollends zur Offensive.
Doch das wäre fast nach hinten losgegangen. Die Eidgenossen mussten sich nur Sekunden später bei Benaglio bedanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. Der Schlussmann vom VfL Wolfsburg hielt in Weltklasse-Manier gegen den völlig freistehenden Alvarez, der von Suazo per Querpass bedient wurde. Auf der Gegenseite verfehlte Frei mit der Fußspitze aus zwei Metern das gegnerische Gehäuse nur um Zentimeter, ehe Lichtsteiner einen aussichtsreichen Konter mit einem missratenen 16-Meter-Schuss abschloss.
Da sowohl die Schweiz als auch Honduras in der hart umkämpften Schlussphase ihre Einschussmöglichkeiten überhastet nicht nutzen konnten, endete die Partie torlos.