Spanien und Chile ziehen ins Achtelfinale ein
Europameister Spanien hat erwartungsgemäß das Achtelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™ erreicht. Im letzten Spiel der Gruppe H besiegte die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque die Auswahl Chiles mit 2:1 (2:0) und löste ebenso wie die Südamerikaner das Ticket für die Runde der besten 16 Teams.
Im Lotus-Versfeld-Stadion von Tshwane/Pretoria sorgten David Villa (24. Minute) und Andres Iniesta (37.) für die 2:0-Halbzeitführung. Der eingewechselte Rodrigo Millar (47.) verkürzte kurz nach dem Seitenwechsel für die nach einer Gelb-Roten Karte gegen Marco Estrada (37.) in Unterzahl spielenden Chilenen, die hinter den punktgleichen Spaniern die Gruppe als Tabellen-Zweiter abschließen.
Iniesta zurück
Chiles Trainer Marcelo Bielsa änderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen die Schweiz auf drei Positionen: Jorge Valdivia, Marco Estrada und Mark Gonzalez spielten von Beginn an für Carlos Carmona, Matias Fernandez (beide gesperrt) sowie Humberto Suazo. Nur einen Wechsel gab es hingegen bei den Spaniern gegenüber dem 2:0-Sieg gegen Honduras: Der zuletzt angeschlagene Iniesta rückte wieder in der Startelf, für ihn musste Jesus Navas weichen.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein unterhaltsames und kurzweiliges Spiel zweier spielstarker und kombinationssicherer Mannschaften, die beide den Vorwärtsgang einlegten und den Weg zum gegnerischen Tor suchten. Dabei hatte der Europameister zunächst leichte Feldvorteile und die ersten beiden Torchancen in Person von Fernando Torres (4./5.), der aber beide Mal über das Tor zielte.
Aus 40 Metern
Nach etwa zehn Minuten kamen die Chilenen zunehmend besser ins Spiel und sorgten mit ihren geradlinig vorgetragen Angriffen für Gefahr. Nach Flanke von Jean Beausejour vergab Gonzalez (10.) aus kurzer Distanz, kurz darauf scheiterte Estrada (12.) ebenso an Iker Casillas wie Alexis Sanchez (14.), der den spanischen Torhüter mit einem raffinierten Lupfer vom rechten Strafraumeck zu überwinden versuchte.
Nach dieser ansehnlichen Anfangsphase nahm die Härte im Spiel zu, viele kleine Fouls, vor allem auf Seiten der Chilenen, störten den Spielfluss. Umso überraschender fiel die Führung der Spanier durch Villa in der 24. Minute: Nach einem weiten Pass auf Torres klärte Chiles Torwart Bravo weit vor dem eigenen Kasten genau in die Füße von Villa, der den Ball aus gut 40 Metern ins leere Tor schoss.
Gelb-Rot für Estrada
Zehn Minuten später köpfte Gerard Piqué (34.) in aussichtsreicher Position über das Tor, im direkten Gegenzug rettete Piqué in höchster Not gegen Beausejour. Kurz darauf erhöhten die Spanier ihren Vorsprung. Nach feiner Kombination über Torres und Villa schloss Iniesta (37.) mit einem überlegten Flachschuss aus 16 Metern zum 2:0 ab. Zu allem Überfluss für die Chilenen sah der bereits verwarnte Estrada wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.
Bielsa stellte nach der Halbzeit um, brachte mit Esteban Paredes und Millar zwei frische Offensivkräfte und wurde nur zwei Minuten nach dem Wiederbeginn für diese Maßnahme belohnt. Millars Schuss von der Strafraumgrenze fälschte Piqué unhaltbar für Casillas zum 1:2-Anschlusstreffer ins eigene Tor ab.
Wenig Risiko
Trotz Unterzahl konnten die Südamerikaner die Partie in der Folgezeit ausgeglichen gestalten, weitere Torchancen konnten sie sich jedoch nicht herausspielen. Im Bewusstsein, mit diesem Resultat in die nächste Runde einzuziehen, gingen die Spanier kein unnötiges Risiko ein. Aus einer sicheren Deckung heraus ließen sie den Ball immer wieder ansehnlich durch die eigenen Reihen laufen, beim entscheidenden Zuspiel in die Spitze aber die letzte Zielstrebigkeit vermissen.
So blieb es letztlich beim knappen aber verdienten 2:1-Erfolg der Iberer, der beiden Teams zum Einzug ins Achtelfinale genügte, da die Schweiz im Parallelspiel gegen Honduras nicht über ein torloses Remis hinaus kam und gemeinsam mit den Mittelamerikanern die Heimreise antreten muss.