"Taeguk Warriors" in Feierlaune
Zwei Standardtore ebneten der Republik Korea in Durban den Weg zu einem 2:2-Unentschieden gegen Nigeria und damit den Einzug ins Achtelfinale. Die Afrikaner hatten bereits nach zwölf Minuten das 1:0 durch Kalu Uche vorgelegt, doch dann nutzte Jung Soo Lee eine Freistoßflanke zum Ausgleich (38.), ehe Chu Young Park einen weiteren Freistoß direkt versenkte (49.). Der von Yakubu Ayegbeni verwandelte Foulelfmeter (69.) reichte Nigeria nicht zum Weiterkommen, da die Asiaten die Gruppe als Zweiter beendeten.
Lars Lagerbäck änderte seine Aufstellung auf vier Positionen: Chinedu Obasi, Nwanko Kanu, Yussuf Ayila und Rabiu Afolabi durften von Anfang an mittun, während Spielführer Taye Taiwo, Sani Kaita (gesperrt), Peter Odemwingie und Lukman Haruna Platz machen mussten. Lagerbäcks koreanisches Pendant war weniger wechselfreudig: Der Freiburger Du Ri Cha fand sich in der Startelf wieder, für ihn musste Beom Seok Oh auf die Bank.
Die erste gute Gelegenheit nach Anpfiff gehörte gleich den Südkoreanern, als Chung Yong Lee im Strafraum freigespielt wurde und den Ball aus spitzem Winkel neben das Tor setzte (2.). Danach hatte Nigeria zwar etwas mehr vom Spiel, doch gefährlich wurde es erst wieder, als Sung Yueng Ki sich den Ball schnappte und aus 17 Metern das Ziel verfehlte.
Uches frühe Führung
Die Super Eagles allerdings gingen mit ihrem ersten richtigen Angriff gleich in Front: Chidi Odiah setzte sich rechts auf der Flanke durch, brachte das Spielgerät flach vors Tor, wo Kalu Uche den Fuß schneller hinhielt als sein Gegenspieler und Sung Ryong Jung aus kurzer Distanz keine Chance ließ.
Auch danach waren die Afrikaner, die nun alle Trümpfe in der Hand hielten, besser im Geschäft. Hoffenheims Chinedu Obasi ließ zwei Mal mit Torschüssen aus der zweiten Reihe seine Gefahr aufblitzen (23./30.), während die Südkoreaner nach einem schönen Spielzug über rechts immerhin mal zu einem Torabschluss von Chu Young Park (24.) kamen.
Es war keine große Überraschung, dass die nächste ganz große Torchance wieder auf das Konto der Männer in Grün ging: Torschütze Uche versuchte sein Glück aus rund 25 Metern mit einem wuchtigen Flachschuss, und für den bereits geschlagenen Jung rettete der Pfosten (36.).
Freistöße werden zu Toren
Es brauchte einen Standard, um den bis dahin harmlosen Asiaten den Ausgleich zu ermöglichen. Links vom Sechzehner aus gesehen trat Sung Yueng Ki einen Freistoß auf den langen Pfosten, dort entwischte Jung Soo Lee seinem Bewacher Afolabi und schoss aus spitzem Winkel ins lange Eck (38.). Der Ausgleich kam zu diesem Zeitpunkt doch recht überraschend, denn es hatte eher nach einem zweiten Tor für Nigeria ausgesehen. Mit einem Remis ging es in die Pause.
Es war ein weiterer Freistoß, der den Taeguk Warriors nach Wiederanpfiff die Führung brachte. Diesmal lag der Ball links an der Strafraumgrenze, Chu Young Park schritt zur Ausführung und zirkelte das Spielgerät passgenau flach ins Torwarteck (49.). Vincent Enyeama hatte einen Schritt aus diesem herausgemacht, wodurch er nicht mehr rechtzeitig an den Ball gelangte. Auch Parks nächster Freistoß aus 30 Metern (54.) flog gefährlich nahe am linken Pfosten Enyeamas vorbei.
Nigeria aber war noch nicht geschlagen, Yakubu Ayegbeni wurde nach einem Haken der Ball im Strafraum der Koreaner in letzter Sekunde noch vom Fuß gespitzelt. Allgemein aber verlegten sich die Super Eagles nach rund einer gespielten Stunde zu sehr auf Einzelaktionen, anstatt als Team den Ausgleich zu suchen. Anders traten da die Koreaner auf, für die Park eine weitere gute Chance vergab (62.).
Ayegbeni gleicht vom Punkt aus
Den Nigerianern wurde der Weg zurück ins Spiel zunächst versagt, als Ayegbeni nach Vorarbeit von Yussuf Ayila aus vier Metern am Tor vorbeischoss (67.). Der Stürmer von Everton FC machte seinen Fehler aber wieder wett, als er nur zwei Minuten später einen Foulelfmeter sicher verwandelte. Zuvor war Obasi von Nam Il Kim gelegt worden.
Koreas Kapitän Chung Yong Lee steuerte in der 75. Minute eine gute Chance bei, als er im Strafraum abzog und nur knapp das kurze Eck verpasste. Beide Seiten hatten noch zwei gute Gelegenheiten auf den Sieg: Für die Asiaten vergab Ji Sung Park (76.), während Obafemi Martins (79.) freistehend Nigerias Chance aufs Achtelfinale verzockte.
Südkorea nun gegen Uruguay
Da Argentinien in Polokwane mit 2:0 gegen Griechenland siegte, qualifizierte sich die Republik Korea als Gruppenzweiter für das Achtelfinale am 26. Juni in Nelson Mandela Bay/Port Elizabeth gegen Uruguay, während Argentinien einen Tag später in Johannesburg gegen Mexiko antreten wird.