Elfenbeinküste und Portugal teilen sich Punkte
Im ersten Spiel der mit Spannung erwarteten WM-Gruppe G haben sich Portugal und die Elfenbeinküste mit einem 0:0-Unentschieden getrennt. Die 37.034 Zuschauer im Port-Elizabeth-Stadion in Nelson Mandela Bay sahen ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe, in der einzig die Tore fehlten.
Die erste Überraschung gab es bereits mit der Bekanntgabe der Aufstellungen: Obwohl der ivorische Superstar Didier Drogba von Schiedsrichter Jorge Larrionda "Grünes Licht" für das Tragen seiner Armschiene erhalten hatte, saß er zunächst nur auf der Bank. Für den Angreifer stand Aruna Dindane im Sturmzentrum. Auf Seiten der Selecção das Quinas gab es vor dem ersten Spiel der Gruppe keine Ausfälle.
Die letzte Präzision fehlt
Die Anfangsminuten waren zweifelsohne von Respekt geprägt, ehe die Europäer das Heft des Handelns in die Hand nahmen. Fast 70 Prozent Ballbesitz in den ersten Viertelstunde für die Portugiesen zeigten deutlich, wer als Erstes einen Gang hoch schaltete. So war es dem ehemaligen FIFA Weltfussballer Cristiano Ronaldo vorbehalten, für die erste sehenswerte Möglichkeit zu sorgen. Sein Schuss aus fast 20 Metern landete am linken Außenpfosten (11.)
Von der Anfangsoffensive der Selecção weitgehend unbeeindruckt, kamen die Elefanten drei Minuten später erstmals gefährlich vor das Gehäuse von Portugals Eduardo. Siaka Tienes Freistoß aus 25 Metern sowie ein 18-Meter-Kracher von Ismael Tiote verfehlten ihr Ziel nur knapp. In der Folgezeit entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, das von beiden Seiten mit viel Einsatz und Härte geführt wurde. Schiedsrichter Larrionda verteilte bereits in den ersten 25 Minuten dreimal Gelb. Obwohl sich die Gemüter relativ schnell wieder beruhigt hatten, blieben Torchancen bis zum Halbzeitpfiff Mangelware. Der entscheidende Pass bzw. die letzte Präzision fehlte auf beiden Seiten.
Drogba muss bis zur 66. Minute warten
Auch zu Beginn des zweiten Abschnittes ließ Elefanten-Trainer Sven-Göran Eriksson seinen Superstar Drogba auf der Bank schmoren. Dafür machten seine Mannschaftskameraden mächtig Dampf. Zuerst war es Gervinho mit einer feinen Einzelleistung, bei der er gleich zwei Verteidiger ausstiegen ließ, und Sekunden später segelte Salomon Kalou nur Zentimeter an einer Flanke vorbei (47.). Auf der Gegenseite war es Liedson per Kopf, der Boubacar Barry zur einer Glanzparade zwang (54.).
In der 66. Minute hatte Eriksson genug gesehen und ließ unter tosendem Jubel der fast 40.000 Zuschauer im Port-Elizabeth-Stadion den Torschützenkönig der englischen Premier League, Drogba, auf das Feld. Und dann zappelte der Ball in der 71. Minute endlich im Netz: C. Ronaldo war es, der nach einer feinen Kopfball-Ablage aus kurzer Distanz einschob - doch zu früh gefreut: Schiedsrichter Larrionda hatte zuvor wegen Foulspiels abgepfiffen.
Hoffen auf das erste Tor
Bis auf einige Fernschüsse auf beiden Seiten waren bis zur Nachspielzeit kaum mehr echte Torchancen zu verzeichnen. In der 91. Minute sorgte Drogba für ein Raunen im weiten Rund, als er ganz uneigennützig den Ball in die Mitte passte, anstatt selbst abzuschließen. Letztendlich ging das torlose Remis vollkommen in Ordnung.
Am zweiten Spieltag müssen die Elefanten gegen Rekord-Weltmeister Brasilien ran, Portugal trifft auf die Korea DVR.